Rasse: American Staffordshire Terrier
Geschlecht: Notfall/Rüde
Alter: * ca. 1993
Farbe: dunkelbraun gestromt
Schulterhöhe: ca. 50 cm
Kastriert/Sterilisiert: Ja
Anlagehund: Ja, abhängig vom Bundesland
Alt / Älter: Ja
Krankheiten: Keine bekannt
Schutzgebühr: ? 100,00 (Spende)
Charakter:
Er lag auf seiner Decke und schaute.......
Er lag auf seiner Decke, ohne einen Sinn darin zu sehen, sich zu erheben.
Weshalb sollte er? Die Zwingermaße waren täglich die selben, die lauten
Töne, die seinen Ohren weh taten, waren täglich die selben, auch wenn sie
aus anderen Kehlen kamen.
Selbst das Futter war das gleiche, was er vorgesetzt bekam.
Ein freundliches Wort der vielen Angestellten, von denen die meisten nur
unwesentlich älter waren als seine Zeitspanne, die er hier bereits wartete
kam in sein Ohr und er nahm es ohne grosse Regung in sich auf.
Er hatte stumpfe Augen bekommen. Weshalb sollten sie glänzen? Die Monotonie
griff ihn an seiner feinen und empfindlichen Seele an. Die Langeweile und
die Routine nagten an seinem Lebensmut.
Dieser wunderschöne, im gereiften Alter befindliche Hund, von dem ich hier
schreibe, ist einer der Verurteilten, der Gebrandmarkten, der
Diskriminierten, der im falschen Fell geborenen Tiere, die die breite Masse
gedankenlos und geifernd gerne "Kampfhunde" nennt.
Es ist HANK, ein Rüde, der seit 12 !!! ( in Worten: ZWÖLF ) Jahren in einem
Tierheim ausharrt. Der seit dem 22. April 1995 wartet, abstumpft, leidet,
hofft, weint, resigniert, sich aufgibt, wieder auf die Beine kommt, erneut
strauchelt, neuen Lebensmut durch einen motivierten Gassigänger bekommt, der
dann vielleicht ohne Erklärung nie wieder erscheint.
So geht sein Alltag seit 4428 Tagen ohne Höhepunkte, ohne eigenes
Menschenrudel ins Land!
Ein Hund ist ein Wesen, das frische Luft, fremde Gerüche, menschliche oder
hündische Gesellschaft benötigt und gerne seine vorhandenen Fähigkeiten
unter Beweis stellt, nicht wahr?
Ein Hund ist kein Wesen, das täglich zu wenig Ansprache, zu wenig
Motivation, zu wenig Mitgefühl und zu wenig Bewegung haben möchte.
Wenn also nun ein Hund tagein, tagaus in einem Zwinger - sei er innen oder
aussen - verbringt, tagein und tagaus darauf wartet, dass lang ersehnter
Besuch und damit Zuwendung kommt, was ist dann das?
Es ist Folter und ein Leben ohne Hoffnung und Glücksmomente.
Ich möchte an SIE appellieren: Wenn Sie planen, einen neuen Hund zu sich zu
nehmen und gerne einen Welpen hätten, wenn Sie hundeerfahren und gelassen
sind, wenn Sie auch auf unspektakuläre Art und Weise Ihre Dominanz zeigen
und leben können, DANN VERSCHIEBEN SIE bitte Ihre Vorhaben!
Holen Sie bitte Hank als Einzelhund oder zu einer Hündin in ein Heim, in ein
warmes und gutes und schönes Umfeld für einen Hundemann, dessen Lebenszeit
nicht mehr ewig sein wird.
Lassen Sie sich immer wieder die 4500 Tage Einsamkeit durch den Kopf gehen
und fragen Sie sich bitte, ob Ihr Welpe nicht noch 1 oder 2 Jahre warten
kann......
Und wenn Sie dann noch denken: ...ich kann ja mal gucken......! --- dann ist
das schon ein wunderbarer Ansatz auf dem Weg zum Glück für HANK.
Obwohl er sehr gut erzogen ist, befindet er sich seit fast 4500 Tagen
schuldlos im TH Dellbrück